Turturro

German

Sieben Jahre habe ich um die Frau aller Frauen gekämpft, erst als stiller Bewunderer im Hintergrund, dann als zurückhaltender Bekannter, schließlich als Freund und Vertrauter, der sie in Restaurants oder ins Kino oder auf Spaziergänge begleitete, als geduldiger Zuhörer, dem sie ihre Einsamkeit und ihre Ängste und die intimsten Geheimnisse anvertraute, bis sie sich nach dieser qualvollen, entbehrungsreichen Zeit endlich von ihrem Metallbauschlosser trennte und zu haben war und der Weg frei schien für mich. Natürlich näherte ich mich ihr nicht sofort, sie brauchte Zeit, um sich von der Trennung zu erholen und wieder zu sich selbst zu finden, sie brauchte Ruhe, vor allem Ruhe, und so ließ ich drei, vier Monate verstreichen, bevor ich tat, was ich tun musste.

… Alexia stieß mich von sich weg, und in diesem Augenblick wusste ich, was ich wissen musste, wusste, dass es sich nicht lohnte, den Schmerz auf mich zu nehmen, der nun auf mich wartete.

Nach einem lauen Sommerabend – wir waren in der Trattoria »Da Sergio« essen gegangen und hatten uns bestens amüsiert, waren durch die nächtliche Stadt geschlendert und schließlich zu ihr nach Hause spaziert – lud sie mich kurz vor Mitternacht auf einen kleinen Umtrunk in ihre Wohnung ein, was sie bisher nie getan hatte, und ich wusste, dass die Zeit, in der die Zeit fast nicht vergehen wollte, nun beinahe vergangen war.

Als Alexia gegen eins müde wurde und durchblicken ließ, dass sie langsam zu Bett gehen musste, gingen wir in den Vorgarten hinaus, wo ich sie zum Abschied küssen wollte, wie sich Liebende zu küssen pflegen, sanft und zärtlich auf den Mund, doch ihre Reaktion war alles andere als die, die ich erwartet hatte, sie war erstarrt, dann hatte sie mich verärgert zurückgestoßen, wie man ein lästiges Insekt verscheucht. Sie hatte eine Affäre mit einem anderen, einem unausstehlichen Kerl, wie mir mein Freund, der im Orchester Querflöte spielt, später, gegen zwei eröffnete, einem Opernsänger, den sie anscheinend geschminkt hatte. Aber das hätte ich nicht zu wissen brauchen, Alexia stieß mich von sich weg, und in diesem Augenblick wusste ich, was ich wissen musste, wusste, dass es sich nicht lohnte, den Schmerz auf mich zu nehmen, der nun auf mich wartete. Zugegeben, nie war ich ein dramatischer Mensch gewesen, nach außen hin stets zurückhaltend und unscheinbar, nur im Innersten hitzig und heißblütig, und deshalb schoss ich mir noch in derselben Nacht, genau an der Stelle, wo mich Alexia zurückgewiesen hatte, eine Kugel in den Kopf.

Daraufhin verging einige Zeit, in der ich mich daran gewöhnen musste, jetzt noch mehr Zeit zu haben und für immer oder doch sehr lange warten zu müssen, und schließlich verwandelte ich mich in ein Gespenst, nicht um mir diese Wartezeit zu verkürzen, sondern weil mir das, was geschehen war, als schreiendes Unrecht erschien, und wir Toten nicht zur Ruhe kommen, solange ein solches Unrecht unseren Frieden stört. So bin ich ein Gespenst geworden, und weil es wahr ist, dass Gespenster ihre Gestalt frei wählen können, habe ich als Gestalt die meine vor sieben Jahren gewählt, als ich noch der stille Bewunderer im Hintergrund war, meine Blicke treu und voller Liebe. Es würde Alexia am meisten treffen, dachte ich, wenn ich ihr auf diese Weise erschiene, gewiss hätte ich auch als Metallbauschlosser oder Eisverkäufer oder Howard Carpendale erscheinen können, aber ich beschränkte mich auf mich selbst, als meine Liebe noch jung und rein war, ich beschränkte mich auch bei den Orten, an denen ich erschien, auf einige wenige: auf die Stelle, wo Alexia mich zurückgewiesen hatte, sowie auf die paar Hotelzimmer, in denen mein Rivale abstieg und schlief.

In der Tat konzentrierte ich mich zuerst auf diesen Koloss, der mich mit seiner Stimme ausgestochen haben musste, anders war es nicht zu erklären, wie konnte sich Alexia nur in einen solchen Kerl verlieben, unglaublich, dachte ich und beschloss, diesem Schürzenjäger meine Aufwartung zu machen, auf dass er seine Stimme verschlucken und verlieren und sich so den Othello und die anderen großen Rollen abschminken musste, so unerträglich war mir der Gedanke, dass er Tisch und Bett mit meiner Alexia teilte, sein Fett auf ihre samtene Haut presste, seine Schlabberzunge in ihren Mund stieß, wo doch schon sein Vorgänger, der Metallbauschlosser, eine Beleidigung meines Empfindens gewesen war.

So machte ich mich auf ins »Carlton«, wo Carlotti logierte, und es traf sich gut, denn als ich am Fenster erschien und ihn vom Balkon aus eine Weile in aller Ruhe beobachtete, war er gerade bei seinen täglichen Übungen, die ihm heilig waren, wie mir der Querflötist erzählt hatte, damals, als ich noch sterblich war. Zu Lebzeiten war ich nie im »Carlton« gewesen, und darum war es ein ganz besonderes Gefühl, jetzt auf diesem Balkon zu stehen, einer der wenigen Glücksmomente, die einem als Gespenst vergönnt sind, den Raum zu durchdringen und zu überwinden, als ob er nicht die Zeit verwahren würde, sondern nur sich selbst, oder nicht einmal das. Neugierig presste ich mein junges Gesicht an die Scheibe und lauschte dem energischen Ausdruck und dem jugendlichen Feuer, mit dem Carlotti sein schwebendes Sostenuto übte, hörte, wie er mit gutem Legato und feiner Diktion seine Partien wiederholte, etwas verkrampft vielleicht und nicht ohne Anflug jenes typisch italienischen Blökens, das so vielen Tenören die höchsten Weihen verwehrt – von der Eleganz, der Süße und Zärtlichkeit eines Carreras oder Kraus hatte der Koloss nichts, absolut nichts. Aber ich war nicht gekommen, seinen Gesang zu beurteilen, ich war erschienen, ihm einen tüchtigen Schrecken einzujagen und ihn zu strafen für das, was er getan hatte, wahrscheinlich ohne dass er wusste, was er getan hatte – zu meiner Beerdigung war er jedenfalls nicht erschienen.

Ich hörte ihm eine Weile zu, und als ich nach einer halben Viertelstunde genug hatte von den ständigen Wiederholungen und den läppischen Gebärden, die er vor dem Spiegel einstudierte, entschloss ich mich, kurz, aber kräftig an die Scheibe zu klopfen. Er verstummte und drehte sich überrascht um, um vor Schreck einen Schrei von sich zu geben und gleich wieder zu verstummen. Wie angewurzelt stand er vor dem Spiegel, ich winkte ihm zu und grinste, mir gefiel, wie er so totenbleich dastand. Es verging eine Minute, ihm stockte der Atem, er verharrte vor dem Spiegel und starrte mich zitternd an. Dann machte er langsam und vorsichtig einige Schritte auf mich zu, um bei der Sitzgruppe stehen zu bleiben – seine Finger umklammerten die Lehne eines Sessels, seine Barthaare sträubten sich, das große Maul hatte er weit aufgerissen, ohne einen Laut herauszubringen. Schließlich ließ er den Sessel los, wagte aber nicht, den Blick von mir zu wenden, wie in Zeitlupe kam er auf mich zu, zwei oder drei Meter noch war er entfernt, da stolperte er über eine Unebenheit des Teppichs und stürzte unmittelbar vor der Balkontür zu Boden. Er blieb liegen, und ich verschwand, fürs erste schien er mir genug bestraft, denn er fiel die ganze Woche über aus, er hatte sich den Knöchel verstaucht.

In der Folge ließ ich Carlotti seinen Knöchel kurieren und wieder Sicherheit gewinnen, er sollte sich nicht allzuviele Gedanken über den Vorfall machen und das Ganze als Halluzination abtun, um bei meinem nächsten Erscheinen um so heftiger zu erschrecken. Ich wartete also eine Weile, und in der Tat war dies die schlimmste Zeit, diese Zeit des Wartens, die ich aus meiner Zeit als Verehrer nur zu gut kannte.

… ich wollte ihm ein wenig auf den Zahn fühlen, schließlich ging es um Gerechtigkeit und meine Ruhe, die ich nicht finden konnte, solange dieser Kerl nicht aus Alexias Leben verschwunden war.

Dann schlug ich ein zweites Mal zu, das Unrecht war noch nicht gesühnt, ich hatte die Ruhe noch nicht gefunden, dorthin zurückzukehren, wohin ich zurückkehren musste, noch war ich ein Getriebener, der nach Rache lechzt, und so drängte es mich wieder in Carlottis Leben. Diesmal blieb ich nicht auf dem Balkon seiner Suite, und ich klopfte auch nicht an das Fenster oder die Tür, sondern saß still und mit übereinandergeschlagenen Beinen im Sessel, während er mit dem Rücken zu mir vor dem Spiegel übte und mich nicht sah, nicht sehen konnte. Ich lauschte also wieder seinem Gesang, seinem Belcanto, ich glaube, er sang den Rubini aus Bellinis Puritani, und ich muss zugeben, er sang nicht schlecht, auch wenn mir nicht verborgen blieb, dass er das hohe C nicht mit der Kopfstimme, sondern bloß mit einer kleinen Gaunerei erstieg, mit Hilfe eines eunuchal klingenden Fisteltons. Sogleich kam mir der Gedanke, ob er vielleicht ein Kastrat war und mein Tod damit sinnlos und umsonst, aber dann sang er wieder so, wie ein Eunuch niemals singen würde, was mich beruhigte: Mein Tod war kein sinnloser Tod gewesen. Ich sah ihm zu, wie er sich räusperte und innehielt und ins Bad ging, um zu gurgeln, und als er mit einem Glas in der Hand zurückkam, entdeckte er mich und erschrak. Ich winkte ihm zu und grinste, und wieder war, wie beim ersten Mal, Entsetzen in seinen Augen, aber diesmal verschwand ich nicht, sondern blieb im Sessel sitzen, ich wollte ihm ein wenig auf den Zahn fühlen, schließlich ging es um Gerechtigkeit und meine Ruhe, die ich nicht finden konnte, solange dieser Kerl nicht aus Alexias Leben verschwunden war.

Aber ich hatte Pech oder Glück oder beides zugleich: Carlotti stürzte auf der Stelle zu Boden und ließ auch das Glas fallen, das er in der Hand hielt – es war Eiweiß darin, schleimiges Eiweiß –, aber diesmal stürzte er nicht über eine Unebenheit des Teppichs, sondern von alleine, er brach zusammen und tat keinen Wank. Als ich zu ihm trat und ihn leicht am Arm schüttelte, reagierte er nicht, und als ich seinen Puls fühlte, war nichts zu spüren. Ich muss gestehen, dass ich erschrak, so weit hatte ich es nicht treiben wollen, was konnte er dafür, dass Alexia war, wie sie war. Sofort schoss mir der Gedanke durch den Kopf, dass auch Carlotti ein Gespenst werden würde, sein Tod war unpassend und idiotisch, er würde umherirren und sich rächen wollen, Gespenst erscheint Gespenst. Um seine Ruhe nicht zu stören, ließ ich ihn gleich los, ich ließ ihn liegen und verschwand durch die Scheibe auf den Balkon, ins Freie.

Danach fühlte ich, dass ein Teil des Unrechts gesühnt war, nicht das ganze, aber ich war jetzt ein wenig gelassener, trotz der Aufregung um den Toten, der kein Eunuch gewesen war, wie ich geglaubt hatte, zu deutlich die Beule in den Hosen, das Glied, das nun für immer steif bliebe. Aber um endgültig meine Ruhe zu finden, musste ich unbedingt Alexia meine Aufwartung machen, musste mir Klarheit verschaffen, warum sie mich verschmäht hatte. Mir wurde bewusst, dass meine Konzentration auf Carlotti im Grunde widersinnig gewesen war, genauso widersinnig wie sein Tod. Ich ahnte, dass ich sie rasch sehen musste, wenn Carlotti ein Gespenst würde, könnte es schwierig werden.

Ich machte mich also auf in Alexias Vorgarten, just zu jener Stelle, an der sie mich zurückgewiesen hatte, und wartete, sie war nicht zu Hause. Einmal mehr war ich der Wartende und wünschte mir, der Erwartete zu sein, aber diesmal musste ich nicht lange ausharren, denn Alexia kam nach einer halben Viertelstunde frohen Mutes nach Hause, sie konnte nicht wissen, dass ihr Geliebter mit einer Erektion gestorben war, sein Glied würde sie nie mehr beglücken, auch wenn es für immer steif war, vielleicht hatte er an sie gedacht, als er starb, so wie auch ich an sie gedacht hatte, als ich mir eine Kugel in den Kopf geschossen hatte. Alexia suchte nach dem Schlüssel und pfiff vor sich hin, und hätte ich pfeifen können, ich hätte es getan, so aber beschränkte ich mich darauf, einen Kiesel in ihre Richtung zu werfen, worauf sie sich umdrehte und zusammenfuhr, wer sieht schon gerne Gespenster.

Aber ich war schon kein Gespenst mehr, als ich dies bemerkte, ich war jetzt alles und nichts und unendlich Turturro, Rauch und Nichtrauch und immer wieder Turturro…

»Turturro!«, sagte sie, mehr brachte sie nicht hervor, ungläubig stand sie da und sah mein Gesicht, mein Gesicht von damals – vor sieben Jahren, als ich noch der stille Bewunderer im Hintergrund war. Mein Anblick schien sie zu treffen, sie fasste sich ans Herz, an die Brust, die ich nie hatte fassen dürfen, als ich noch lebte. Ich schwieg, so wie Gespenster immer schweigen, es sei denn, Fantasten statten sie mit Rasseln, Ketten und Geheul aus, aber ich war ein richtiges Gespenst, und so schwieg ich und warf bloß meinen treuherzigen Blick. Dann winkte ich sie an mich heran und deutete auf meine Lippen, sie sollte mich einmal küssen, wie Liebende sich zu küssen pflegen, damit alles klar wäre, für immer alles klar wäre zwischen uns und ich meine Ruhe finden könnte, und tatsächlich kam sie nach kurzem Zögern auf mich zu. Ich war wie Rauch, der in seinen eigenen Kringeln kreist, aber gleichwohl spürte ich ihre warmen Hände, roch ihren Duft, ihr Fendi und ihr Shampoo, und nach und nach schien sie zu begreifen, dass ich ihren Kuss brauchte, um zur Ruhe zu kommen, damit es mich aus mir selbst herauszog.

Mit ihren Lippen setzte sie zum Kuss an, und auch wenn sie nichts spüren konnte als einen seltsamen Hauch, spürte ich umso mehr, fühlte reines Glück und wusste mit einem Mal, dass ich nicht wissen wollte, warum sie mich nicht gewollt hatte. Sie küsste mich und erlöste mich, ein Gespenst zu sein, endlich konnte ich dorthin, wo man nicht mehr zurück muss, ich küsste sie, um für immer zu verschwinden. Unter ihren Küssen verrauchte ich, nicht ohne zuvor kurz an ihre Brust zu fassen, die ich zu Lebzeiten nie hatte berühren dürfen, ich verrauchte, das war’s, weder sagte ich etwas, noch würde sie verstehen, warum ich nichts sagte, ich, der ich nichts sagen konnte. Von ferne noch sah ich jene Schwaden, die kurz darauf in ihrem Vorgarten erschienen, und sah, wie sie erstarrte, als ein Gespenst mit einer Beule in der Hose auftauchte.

Aber ich war schon kein Gespenst mehr, als ich dies bemerkte, ich war jetzt alles und nichts und unendlich Turturro, Rauch und Nichtrauch und immer wieder Turturro, den ich unendlich durchlaufe, Turturro und Nichtturturro, denn jetzt bin ich auch, was ich nie war, zum zweiten Mal gestorben, um endlich zur Ruhe zu kommen, mit dem Gefühl von Alexias Lippen auf den meinen, die auch die ihren sind, aber ebenso jene von Carlotti, Lippen, die zugleich Lippen sind und Kuss und etwas anderes, von dem ich nicht weiß, was es ist, vielleicht Sehnsucht oder Verlangen oder auch nur Rauch.

— Daniel Zahno, Alle lieben Alexia
(Frankfurt: Weissbooks, © 2011, pp. 29-39)
REPRINTED WITH THE PUBLISHER’S PERMISSION

English

For seven years I fought for the woman of all women, first as a secret admirer in the background, then as a reserved acquaintance, finally as a friend and confidant who accompanied her to restaurants and the cinema or on walks, as a patient listener in whom she confided her loneliness and her fears and her most intimate secrets, until finally this torturous time of deprivation ended when she broke up with her metal-worker and was available and the way seemed clear for me. Naturally I didn’t make my move right away, she needed time to recover from the breakup and to find herself, she needed peace, peace more than anything, and so I let three or four months go by before I did what I had to do.

On a balmy summer evening — we had gone to eat at the Trattoria Da Sergio and had a great time, strolled through the moonlit city and finally walked to her place — she invited me, shortly before midnight, to her apartment for a nightcap, which she had never done before, and I knew that the time which had passed so unwillingly, that time was now almost past.

… Alexia pushed me away from her, and in that moment I knew what I needed to know, knew that it wasn’t worth it, taking on the pain that now awaited me.

Around one, when Alexia got tired and hinted she should probably get ready for bed, we went out into the front yard, where I wanted to kiss her goodnight like lovers kiss, softly and tenderly on the lips, but her reaction was anything but the one I had expected, she froze, then pushed me away angrily, shooed me away like an annoying insect. She was having an affair with someone else, an obnoxious guy, as my friend who plays flute in the orchestra informed me later, around two, an opera singer for whom she had apparently done makeup. But I didn’t need to know that, Alexia pushed me away from her, and in that moment I knew what I needed to know, knew that it wasn’t worth it, taking on the pain that now awaited me. Admittedly, I had never been a dramatic person, always reserved and inconspicuous on the outside, but fiery and hot-blooded on the inside, and that is why that same night, at the exact spot where Alexia had rejected me, I put a bullet in my brain.

After that, some time passed in which I had to get used to having even more time, having to wait forever or at least for very long, and finally I turned into a ghost, not in order to shorten my time of waiting, but rather because what had happened seemed to me a crying injustice and we dead cannot come to peace as long as such an injustice disturbs our rest. So I became a ghost, and since it’s true that ghosts can freely choose their forms, I chose for my form my own from seven years earlier, when I was still the secret admirer in the background, my gaze full of love and devotion. It would affect Alexia the most, I thought, if I appeared to her this way, certainly I could have appeared as a metal-worker or ice-cream vendor or Howard Carpendale, but I confined myself to my self when my love was still young and pure, I confined myself also to appearing in just a few places: the spot where Alexia had rejected me, as well as the few hotel rooms in which my rival stayed and slept.

In fact I concentrated first on this colossus, who must have upstaged me with his voice, there was no other explanation for how Alexia could fall in love with such a guy, unbelievable, I thought, and I decided to pay a visit to this skirt-chaser so that he would choke on his own voice and lose it and have to kiss Othello and the other great roles goodbye, so unbearable to me was the thought that he shared table and bed with my Alexia, pressed his fat against her velvety skin, stuck his slobbery tongue in her mouth — even his predecessor the metal-worker had been a slap in the face.

So I headed off to the Carlton, where Carlotti was staying, and it worked out well, because when I appeared at his window and quietly observed him from the balcony for a while, he was doing his daily exercises, which were sacred to him, as the flautist had told me back when I was still mortal. In my lifetime I had never been to the Carlton, so it was really an extraordinary feeling, standing on this balcony now, one of the few moments of happiness that one is granted as a ghost, to penetrate and conquer space as if it contained not time but only itself, or not even that. Curious, I pressed my young face against the windowpane and listened carefully to the energetic expression and youthful fire with which Carlotti practiced his soaring sostenuto, heard how he rehearsed his parts with good legato and fine diction, a little constricted perhaps, and not without a touch of that typical Italian bleating that bars so many tenors from the front rank — of the elegance, the sweetness and tenderness of a Carreras or a Kraus the colossus had nothing, absolutely nothing. But I had not come to judge his singing, I had appeared to give him a good scare and to punish him for what he had done, probably without knowing what he had done — in any case he hadn’t shown up at my funeral.

I listened to him for awhile, and when, after seven or eight minutes, I had had enough of the endless repetitions and ridiculous gestures he rehearsed in front of the mirror, I decided to give the windowpane a quick but powerful knock. He fell silent and turned around in surprise, cried out in terror and then fell silent again. He stood in front of the mirror as if glued to the spot, I waved at him and grinned, I liked how he stood there, pale as death. A minute passed, his breathing faltered, he stayed there in front of the mirror and stared at me, trembling. Then he took a few slow and careful steps toward me, only to stop at the living room suite — his fingers clutched the back of an armchair, his beard hair bristled, his large mouth had fallen wide open but didn’t produce a sound. Finally he let go of the chair, but he didn’t dare take his eyes off me, as if in slow-motion he approached me, he was still two or three meters away from me when he tripped over a bump in the carpet and fell to the ground right in front of the balcony door. He lay there and I disappeared, it seemed to me he had been punished enough for now, because he was sidelined for the whole week, he had sprained an ankle.

After that I let Carlotti nurse his ankle and regain his calm, so that he wouldn’t give the incident too much thought and would dismiss the whole thing as a hallucination, so that his fear would be even more intense at my next appearance. So I waited awhile, and in fact this was the hardest time, this time of waiting, which I knew only too well from my time as an admirer.

… I wanted to make him sweat a little, at stake, in the end, was justice and the peace that I could not find as long as this guy had not disappeared from Alexia’s life.

Then I struck a second time, the injustice was not yet atoned for, I had not yet found the peace to return to that place where I had to return, I was still driven by a lust for revenge, and so I was thrust back into Carlotti’s life. This time I didn’t stay on the balcony of his suite, and I didn’t knock on the window or the door, rather I sat silently with my legs crossed in the armchair while he practiced in front of the mirror with his back to me and didn’t see me, couldn’t see me. I listened again to his singing, his bel canto, I believe he sang Rubini from Bellini’s Puritani, and I have to admit that it wasn’t bad, even if it didn’t go unnoticed that he hit the high C not in the head register but only by means of a little trick, with the help of a eunuch-like falsetto. Instantly the thought occurred to me that he might be a castrato and my death thus meaningless and in vain, but then he sang again as a eunuch would never sing, and that reassured me: my death had not been a meaningless death. I watched him as he cleared his throat and paused for a moment, then went into the bathroom to gargle, and as he was coming back with a glass in his hand he discovered me and was frightened. I waved at him and grinned, and again, like the first time, there was horror in his eyes, but this time I didn’t disappear but rather stayed seated in the armchair, I wanted to make him sweat a little, at stake, in the end, was justice and the peace that I could not find as long as this guy had not disappeared from Alexia’s life.

But I had bad luck, or good, or both at once: Carlotti fell to the ground then and there and also dropped the glass he held in his hand — there was egg white in it, slimy egg white — but this time he fell not over a bump in the carpet, but rather all on his own, he collapsed and then didn’t move a muscle. When I walked over to him and shook him gently by the arm he didn’t react, and when I checked his pulse there was nothing to feel. I have to admit that I was frightened, I hadn’t meant to take it this far, what could he do about it that Alexia was the way she was. Immediately the thought shot through my head that Carlotti too would become a ghost, his death was untimely and idiotic, he would wander around and seek revenge, ghost appearing to ghost. So as not to disturb his peace I let go of him right away, I let him lie there and disappeared through the windowpane onto the balcony, into the open air.

Afterwards I felt that a part of the injustice had been atoned for, not the whole thing, but now I was a little calmer, despite the agitation over the dead man, who had not been a eunuch as I had thought, too obvious the bulge in his pants, the member that would now forever remain erect. But to find my peace for good, I needed at all costs to pay a visit to Alexia, needed to get some clarity as to why she had spurned me. I realized that my concentration on Carlotti had been basically absurd, just as absurd as his death. I sensed that I would have to see her soon, if Carlotti became a ghost, things could get difficult.

So I headed off to Alexia’s front yard, to just that spot where she had rejected me, and waited, she wasn’t home. Once again I was the one waiting and wished to be the one awaited, but this time I didn’t have to hold out long, after seven or eight minutes Alexia came home in good spirits, she could not know that her lover had died with an erection, his member would never again pleasure her, even if it was erect forever, perhaps he had thought of her as he died, just as I had thought of her as I put a bullet in my brain. Alexia looked for her key and whistled to herself, and if I could have whistled I would have done it, but as it was I was confined to throwing a pebble in her direction, at which point she turned around and recoiled — after all, who likes seeing ghosts.

But I was already no longer a ghost as I observed this, I was now everything and nothing and endlessly Turturro, smoke and not-smoke and again and again Turturro…

“Turturro!” she said, it was all she uttered, she stood there incredulous and saw my face, my face from back then — seven years earlier, when I was still the secret admirer in the background. The sight of me seemed to affect her, she clutched her heart, the breast that I had never been allowed to feel while I was still alive. I was silent as ghosts are always silent, unless fantasists outfit them with rattles, chains and howls, but I was a proper ghost, and so I was silent and simply cast my faithful gaze. Then I waved her toward me and pointed to my lips, she should kiss me just once like lovers kiss, so that everything would be clear, everything would be forever clear between us and I could find my peace, and in fact after a brief hesitation she came over to me. I was like smoke that swirls in its own rings, but nonetheless I felt her warm hands, smelled her scent, her Fendi and her shampoo, and gradually she seemed to recognize that I needed her kiss so I could come to peace, so that I could be drawn out of myself.

With her lips she formed a kiss, and even if she couldn’t feel anything but a strange breath, I felt all the more, felt pure happiness and knew at once that I didn’t want to know why she hadn’t wanted me. She kissed me and released me from being a ghost, finally I could go to that place from which one no longer has to return, I kissed her so that I could disappear forever. Under her kisses I drifted away like smoke, but not without briefly clutching at her breast first, which I had never been allowed to touch in my lifetime, like smoke I drifted away, that was all, I didn’t say anything, nor would she understand why I said nothing, I who could say nothing. From a distance I saw those billows that soon appeared in her front yard and saw how she froze as a ghost emerged with a bulge in his pants.

But I was already no longer a ghost as I observed this, I was now everything and nothing and endlessly Turturro, smoke and not-smoke and again and again Turturro, whom I endlessly traverse, Turturro and Not-Turturro, for now I am also what I never was, dead for a second time in order to finally come to peace, with the feeling of Alexia’s lips on mine, which are also hers, but also those of Carlotti, lips that are at once lips and kiss and something else, what that is I don’t know, maybe desire or yearning or merely smoke.

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